Leseprobe

4. Depression und Angst

 

Kommen wir wieder mehr zu mir und meinem Erlebten.

Der Bruder der Depression ist die Angststörung und häufig treten die beiden zusammen auf.

Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, dann kann es passieren, das Sie Panikattacken bekommen.

Eine typische Panikattacke kann so aussehen:

Sie haben das Gefühl keine Luft zu bekommen, Ihr Herz rast oder Sie haben nur dass Gefühl des Herzrasens, starkes Schwitzen, die Luft steht, es zieht Ihnen den Boden unter den Füssen weg.

Natürlich ist dies mehr als beängstigend und durch die Angst vor der Angst wird die ganze Situation noch viel unangenehmer.

Panikattacken habe ich schon viel früher gehabt, zu einer Zeit als ich noch nicht einmal wusste, was Depressionen, geschweige denn Panikattacken

überhaupt sind.

Eine Panikattacke aus dieser Phase ist mir sehr gut im Gedächtnis geblieben.

Ich hatte Nachtschicht bei Rügen Radio im zarten Alter von 20 Jahren. Einige meiner Kollegen spielten Skat im Pausenraum, dabei waren sie recht laut.

Aus heiterem Himmel hatte ich auf einmal das Gefühl starker Angst, meine Kollegen könnten sich zu einem wilden Mob entwickeln und sich auf mich stürzen, ich bekam keine Luft mehr, ich hatte das Gefühl mein Herz rast und würde gleich stehen bleiben.

Aus der anfänglichen Angst vor dem imaginären Mob wurde die Angst vor einem Herzanfall. Ich dachte an meine Mutter, die oft Herzanfälle hatte, welche mehrere Stunden anhielten und ich dachte: Jetzt hast du das Gleiche.

Nachdem meine Kollegen realisierten, dass mit mir etwas nicht stimmt und mich in das nächste Auto verfrachteten und wir auf halbem Wege zum Krankenhaus waren, hörte alles auf, mir ging es wieder gut und natürlich hat dann auch der Arzt nichts mehr feststellen können.

Ich denke, dass ist ein ganz typischer Verlauf, kein Mensch denkt zuerst an eine Panikattacke.

Oft ist es ein sehr langer Weg bis zu dem Punkt, wo man dies für sich als Ursache akzeptiert.